Je nach Kulturkreis werden bestimmte Tierarten gegessen, andere nicht. Bei uns stehen neben den Schweinen, Rindern, Fischen und Hühnern oft folgende Tierarten auf dem Speiseplan:
Zum Fest des Lebens (Ostern; Auferstehung von Jesus) werden in christlichen Ländern unzählige Lämmer getötet und als Lammbraten aufgegessen.
Doch auch bei anderen Anlässen wird Schaffleisch konsumiert. In der Schweiz werden die Schafe nur zurSchlachtung und zum Verzehr gehalten. Die Schafwolle ist weder preislich noch qualitativ konkurrenzfähig zur Importwolle und wird deshalb in aller Regel vernichtet.
Ähnlich wie den Schafen ergeht es den Hasen und Kaninchen. Hier kommt allerdings noch hinzu, dass viele (auch) von Hobbyzüchtern in engen Käfigen, oft sogar völlig isoliert von ihren Artgenossen, gehalten werden. Jegliches Sozialverhalten sowie Rückzugsmöglichkeit und Spieltrieb werden dadurch unterbunden.
Rehe, Hirsche und andere wildlebende Tiere stehen immer häufiger auf dem Speiseplan. Gleichzeitig hat man ihren Lebensraum immer mehr zurück gedrängt.
Deshalb kommt heute das meiste Wildfleisch aus Zuchtbetrieben.
Siehe dazu auch den Artikel zur Jagd.
Obwohl Tierschützer seit Jahren gegen die Tierquälerei mit den Hummern ankämpfen, werden Hummer nach wie vor an festlichen Anlässen aufgetischt.
Die Hummer werden mit zusammengebundenen Scheren weltweit verschickt und müssen praktisch bewegungslos in den Küchen auf ihren Tod warten. Dieser erfolgt ohne Betäubung: Sie werden in kochendes Wasser geschmissen, damit ihr Fleisch "schön" rot wird.
Diese Tiere werden bei uns höchstens ganz selten gegessen. Dennoch schockiert dies viele Fleischesser. Weshalb eigentlich?
Nur unser kultutreller Hintergrund bewahrt diese Tiere in der Regel vor dem Getötet und Gegessen werden. Sachlich gibt es keinen Grund, weshalb man Schweine essen und Katzen streicheln sollte.
Für diese willkürliche Einteilung der Tierwelt in Schlachttiere und Haustiere hat die Professorin Melanie Joy den Begriff Karnismus geprägt. Denn die Einteilung ohne sachliche Grundlagen basiert eher auf einem kulturellen Glaubenssystem als auf einem bewussten Entscheid.